Clean Eating ist gerade ziemlich angesagt. Seit ich vor ein paar Jahren darauf gestoßen bin ist der Hype ungebrochen. Ganz im Gegenteil, durch auftretende Krankheiten, Unverträglichkeiten und körperliche Probleme achten immer mehr Leute vermehrt auf ihre Ernährung.
Neulich hat mich ein Freund gefragt: „Tanja, macht das Leben eigentlich noch Spaß, wenn man das alles weiß, mit der Ernährung und so? Das ist doch krank, ich will mein Essen und mein Leben genießen!“
Hmm…ich musste ein wenig schmunzeln, immerhin hat er nicht ganz unrecht. Man kann sich auch verrückt machen damit, und das sollte man definitiv nicht. Aber, JA! Das Leben macht immer noch Spaß! Mir persönlich mit der gesunden, cleanen Ernährung viel mehr als vorher!
Meine generelle Meinung dazu: Wenn es dir mit deiner Ernährung gut geht, du keine körperlichen Probleme hast und schon fit und schön und schlau durchs Leben gehst, dann brauchst du auch nichts ändern. Wenn du aber das ein oder andere Zimperlein hast, könntest du dir mal deine Ernährung genauer anschauen.
Die Ernährung hat doch einen großen Einfluss darauf, wie es uns geht und wie wir uns fühlen. Und sehr vielen Leuten geht es nicht gut. Sie leiden an den unterschiedlichsten körperlichen Problemen, bringen sie aber nie mit der Ernährung in Zusammenhang. Dabei ist es meiner Meinung nach doch naheliegend, dass das, was wir uns da oben reinstecken und unser ‚Treibstoff‘ ist, Auswirkungen auf unseren Körper hat, oder nicht?
Dazu bin ich in einem anderen Artikel schon mal näher darauf eingegangen: Hauptsache g’sund – Warum Ernährung so wichtig ist!
Was ist Clean Eating?
Clean Eating ist keine Diät sondern eine Ernährungsform. Eine die du dauerhaft umsetzen kannst. Eine mit der du dir und deinem Körper auf jeden Fall Gutes tust. Und eigentlich auch eine, die es schon sehr lange gibt, die jetzt aber einen neuen Namen gekriegt hat! Früher hat man einfach ‚Natürliche Vollwertkost‘ dazu gesagt.
Clean Eating –
Frische Zutaten in guter Qualität für mehr Schönheit und Wohlbefinden!
Beim Clean Eating geht es darum, nur frische, natürliche, unverarbeitete Lebensmittel zu sich zu nehmen und sie selbst zuzubereiten. Clean Eater verzichten auf jegliche Fertigprodukte und Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel, Aromen, Farbstoffe, künstliche Süßstoffe. Außerdem wird großteils auf weissen Zucker und Auszugsmehle verzichtet, oder zumindest stark eingeschränkt.
Klingt nach zuviel Verzicht? Ist es gar nicht. Denn da gibt es noch die 80/20 Regel. Das heisst, wenn du dich zu 80 Prozent ‚clean‘ ernährst, darfst du auch mal 20 Prozent sündigen. Damit kommt der Körper recht gut klar, ein bisschen von dem ungesunden Zeugs steckt er weg. Schließlich hat er das in den meisten Fällen schon einige Jahre recht gut hingekriegt.
Klingt doch gut? So wirst du zum Clean Eater:
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Schau beim Einkauf immer auf die Zutatenliste der Produkte!
Das ist zu Beginn ein wenig mühsam, aber der Aufwand lohnt sich! Nach einer Weile spazierst du durch den Supermarkt und weisst genau was du mitnehmen kannst, und was nicht. Du wirst merken, in den Lebensmitteln versteckt sich eine ganze Menge an E-Nummern, Zusatzstoffen, Konservierungsmitteln und Geschmacksverstärkern, die beim ‚Clean Eating‘ alle tabu sind. Grundsätzlich gilt: Je kürzer die Zutatenliste umso besser! Wenn du etwas entdeckst das du nicht kennst…lass die Finger davon!
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Koche selbst!
So weißt du genau was drin ist! Manchmal ist es einfacher, schneller und unkomplizierter ein Fertiggericht aufzumachen und in die Mikrowelle zu schieben…mag sein. So ein Essen macht vielleicht kurz satt, versorgt dich aber nicht mit den nötigen Nährstoffen. Gar nicht. Das geht eine Weile gut, sogar einige Jahre, aber irgendwann hat dein Körper genug und er fängt an rumzuzicken. Ein Wehwehchen hier, ein Aua da. Zeichen dafür, dass du deinem Körper nicht das gibst was er braucht. Und das sind nun mal Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und Co.
Versuch‘ alles was du fertig gekauft hast selber zu kochen…es ist einfacher und geht schneller als du denkst! -
Iss frisches, saisonales Obst und Gemüse aus der Region!
Such dir einen Bauernhof mit Hofverkauf in deiner Nähe. Da bekommst du immer das was gerade Saison hat.
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Achte auf gute Qualität!
Besorge auch Eier, Fleisch und Milchprodukte aus der näheren Umgebung und vorzugsweise in Bio-Qualität. Dann kannst du dich davon überzeugen dass die Tiere artgerecht gehalten werden und genügend Auslauf haben.
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Plane deinen Tag!
Wenn du zu Mittag keine Zeit zum Kochen hast, dann bereite dir doch in der Früh oder am Vorabend noch etwas zu das du mitnehmen kannst. Das ist am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber ganz wichtig! Wenn man dann nämlich Hunger bekommt und nichts Anständiges dabei hat, dann greift man ganz schnell zu irgendwelchem Mist!
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Hör‘ auf deinen Körper!
Manche mögen Frühstück, andere nicht, die einen vertragen Kohlenhydrate besser, die anderen das Fleisch…dein Körper sagt dir normalerweise ganz gut was ihm guttut und was nicht. Leider haben wir verlernt auf ihn zu hören. Fang an bewusst zu Essen und deinen Körper zu beobachten!
Was gibt es sonst noch zu beachten?
Teile dir am Besten deine Woche nach dem 80/20 – Prinzip ein. Wenn du unter der Woche ‚clean‘ isst, dann kannst du am Wochenende auch mal Essen gehen und schlemmen, oder dir am Sonntag ein Stück Kuchen gönnen.
Iss‘ nichts was dir nicht schmeckt! Dein Körper sagt dir schon was er haben will und was nicht. Wenn du Brokkoli noch nie leiden konntest, dann solltest du ihn jetzt auch nicht essen!
Verbiete dir nichts! Du darfst alles essen worauf du Lust hast. Aber pack‘ es in die 20er-Zone!
Was passiert?
Das kommt bisschen darauf an wie du dich bis jetzt ernährt hast. Vielleicht hast du dich ja zufällig schon sehr nach dem Clean Eating – Prinzip ernährt ohne es zu wissen. Super, dann mach weiter so! Wenn für dich bisher aber eher Fertigpizza, Burger und Schokolade auf dem Speiseplan standen, und du ab sofort mehr Frische und Nährstoffe reinbringst, wirst du wahrscheinlich bald Unterschiede merken.
Mehr Strahlen, mehr Wohltat, mehr Körpergefühl, mehr ICH!
Als ich meine Ernährung umgestellt habe, war ich plötzlich fitter, leistungsfähiger, motivierter und ausserdem bald ein paar Kilos leichter. Was für eine Wohltat. Ausserdem hat sich mein Körper nach und nach von dem Ballast befreit, den er unter anderem in der Haut gespeichert hatte. Die Folgen: Eine glattere, straffere und frischere Haut mit weniger Cellulite. Und das wollen wir doch alle, oder?
Wie sieht deine Ernährung aus? Hat dich der ‚Clean-Eating-Trend‘ auch schon erwischt?
Fühl‘ dich wohl in deiner Haut…
Vielen Dank für die Hilfestellung, die Sie Ihren Lesern hier bereitstellen.
Ich kann den Effekt von – wie Sie es nennen – „clean eating“ nur bestätigen.
Hier meine Erfahrungen dazu:
Die Ausgangssituation:
Vor etlichen Jahren hatte ich viel Stress in meinem Berufs- und Privatleben – und mich nebenher vollkommen achtlos ernährt. Oft habe ich Frust und Kummer mit Essen „hinuntergeschluckt“, nie nahm ich mir Zeit zum Kochen oder in Ruhe zu essen.
Die Ernährungs-Umstellung (Gründe und Art)
Dann – damals zog gerade der erste „Veganer-Hype“ großflächig um den Globus – hatte ich genug von Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Gelenkschmerzen, Übergewicht und dem Gefühl, nicht mehr attraktiv auszusehen. Außerdem hatte ich schon immer ein schlechtes Gewissen im Bezug auf das Fleischessen, auch, wenn ich ich es über lange Strecken meines Lebens trotzdem getan habe … Ich beschloss jedenfalls kurzerhand, auf diesen Veggie-Hype aufzuspringen und habe von einem Tag auf den anderen die Ernährung komplett umgestellt. Ich fing an, jeden Tag vegan zu kochen. Viele Fleischesser kochen und essen ggf. auch viel Obst und Gemüse zu ihren Mahlzeiten, aber bei mir war es tatsächlich das erste Mal im Leben, dass ich kontinuierlich auf eine üppige Zufuhr von Obst und/oder Gemüse bei jeder Mahlzeit achtete. Es geschah ganz automatisch, weil Tofu, Seitan & Co (gestehen wir’s uns ein!) absolut nicht schmecken, wenn man die Veggie-Gerichte nicht kräftig mit Kräutern, Obst und Gemüse aufwertet.
Auswirkungen der Ernährungs-Umstellung
Gleich in den ersten beiden Wochen war änderte sich meine Stimmung ganz drastisch. Ich nannte meine neue Ernährungsweise darum sehr bald „Glücksfutter“, denn ich hatte vorher massiv zu Depressionen geneigt und befand mich tatsächlich in einer schwierigen und belastenden Lebenssituation. Natürlich kann ich nicht sagen, dass „von heute auf morgen“ keine schlimmen Gefühle oder Ängste mehr da waren, aber dieser Grund-Zustand von „täglich und ständig müde, überfordert, traurig, kaputt, …“ war nicht mehr da. Ich fühlte mich in verhältnismäßig kurzer Zeit um 70% wohler in meiner Haut. Bald – ebenfalls noch in den ersten Tagen und Wochen – fing meine Haut an, regelrecht zu schillern; sie war fein und fast makellos, wie die eines Teenagers. Meine Haare und Nägel fühlten sich stärker und gesünder an, und bald hatte ich nur noch ein einziges Problem: Ich war immer noch Übergewichtig (man kann ja auch keine 20-30 kg in 1, 2 Wochen verlieren …).
Ich behielt aber diese Ernährungsweise konsequent bei, schon alleine, weil sie mir gut tat, doch (ich erkläre es mir damit, dass die zuvor recht ausgehungerten Körperspeicher für diverse Nährstoffe nun wieder vor Kraft, Vitaminen und Mineralstoffen strotzten) bald verspürte ich ganz automatisch weniger Hungergefühl als zuvor. Die benötigten Mengen, um satt zu werden, wurden kleiner, die Zeiträume, in denen ich beschwerdefrei ohne Nahrung und Heißhunger auskommen konnte, wurden länger, …. Ich sage nur: Im Juni fing ich an, mich auf diese Weise zu ernähren, im Oktober hatte ich 20 Kilo verloren, sah wieder schlank und sehr viel jünger aus, war aber ganz und gar nicht ausgemergelt oder kränklich.
Clean Eating: Vegan oder Nicht?
Ich führe das also jetzt nicht unbedingt auf Fleisch oder Nicht-Fleisch zurück (das ist für mich persönlich mehr eine Frage der Ethik – denn geschmacklich würde ich ehrlich gesagt schon lieber Fleisch und Fisch als Soja und anderen Fleischersatz essen; aus moralischen Gründen möchte ich es einfach nicht), sondern darauf, dass das Auffrischen der Vitamin- und Mineralstoffspeicher Gesundheit und Aussehen massiv beeinflusst. Und die natürlichste Weise, das zu tun, ist nun einmal: die Nahrung, und nicht irgendwelche Vitaminpillen oder Tütchen mit Obstmuß zum Rausquetschen, die angeblich den „gesamten Tages-Vitaminbedarf“ abdecken. Das ist jedenfalls meine Meinung / Erfahrung.
Herzlichen Dank für diesen Erfahrungsbericht. Schön, dass Sie Ihren Weg gefunden haben. Ich denke auch, dass es nicht unbedingt mit vegan/nicht vegan zu tun hat, sondern einfach damit, dass man sich mit natürlicher, gesunder Ernährung beschäftigt, für sich kocht und sich Gutes tut. Wer einmal spürt wie gut so eine gesunde, ’saubere‘ Ernährung anfühlt, der will das Gefühl nicht mehr missen. Liebe Grüße!