Wer kann bei so einer süßen Versuchung schon widerstehen? Ich nicht. Marillenknödel sind in der Marillensaison einfach ein Muss. Die süßen Knödel kommen generell relativ gesund daher, klassisch im Kartoffel- oder Topfenteig. Ich hab‘ mich an einer neuen Variante versucht, Marillenknödel im Süßkartoffelteig! Und ich muss sagen: Schmeckt!

Bisher hab‘ ich die Marillenknödel meist im Topfenteig gegessen. Schmeckt, ist auch relativ kalorienarm, und durch die Süße der Marillen ist es nicht wirklich notwendig noch extra Zucker hinzuzufügen. Ein weiterer Vorteil vom Topfenteig ist die Zubereitungszeit. Ziemlich schnell und unkompliziert.

Dennoch wollte ich diesmal eine neue Variation ausprobieren. Immerhin verzichte ich soweit es geht auf Milchprodukte, von daher viel der Topfenteig schonmal raus. Also Kartoffelteig. Aber da ich ja ein Fan von Süßkartoffeln bin, sollten es schon Süßkartoffeln sein.

Ich bin ehrlich…die Süßkartoffelvariante schmeckt unheimlich lecker, jedoch lässt sich der Teig nicht so einfach verarbeiten wie der normale Kartoffelteig, man braucht ein wenig mehr Geduld…und Mehl. Aber geschmacklich TOP! Fragt meinen Mitbewohner, der ist üblicherweise schwer von neuabgewandelten Rezepten zu überzeugen, aber bei meinen Marillenknödeln hat er gleich zweimal zugeschlagen…na bitte, wenn das kein Kompliment ist.

Nun ja, im Garten meiner Eltern steht ein mittlerweile riesiger Marillenbaum, und als diese letztes Wochenende zu Besuch zu mir kamen, haben sie mir gleich einen ganzen Sack voll mitgebracht. Der Großteil wurde an dem Wochenende noch frisch verspeist, als Wanderproviant eingepackt, bzw. zwischendurch stibitzt, den Rest hab‘ ich dann zu Knödeln verarbeitet.

Marillenknödel kann man im Rohzustand auch wunderbar einfrieren, und dann einfach tiefgekühlt ins Kochwasser werfen, aber natürlich schmecken sie frisch um Welten besser.

Nochmal kurz zur Marille. Die kleine, orange Frucht bringt ordentlich Farbe mit! Verantwortlich dafür ist das Beta-Carotin, die Vorstufe von Vitamin A. Vielleicht weisst du noch, dass Vitamin A zu den Hautschutzvitaminen gehört, einfach deshalb, weil es ein Antioxidans ist und gegen die freien Radikale wirkt, die unsere Zellen angreifen.

Sie ist ebenso reich an Vitamin C, B-Vitaminen, Kalium, Kalzium und Eisen. Somit ist die Marille definitiv ein Beauty- und Skinfood und mit ihrem hohen Wassergehalt ein optimaler Zwischensnack im Sommer.

Laut TCM (Traditionell Chinesischer Medizin) ist die Marille übrigens thermisch leicht erwärmend, was gut ist für Menschen die leicht und schnell frieren (so wie ich). Sie gehört ausserdem zu den Lebensmitteln die helfen Schleim und Feuchtigkeit aus dem Körper auszuleiten.

Willst du mehr über die Wirkung der Marille nach der TCM erfahren, schau‘ doch bei Anna auf dem Blog vorbei, sie hat gerade erst einen tollen Artikel darüber veröffentlicht: Die Marille aus Sicht der TCM

Jetzt aber das Rezept, viel Spaß beim Nachkochen!

Marillenknödel im Süßkartoffelteig mit Mandelbrösel

ZUTATEN:

Bei mir hat der Teig für 10 Marillen gereicht, wobei es eher kleinere Marillen waren.

10 Marillen
400g Süßkartoffel, geschält und gewürfelt
1 Eigelb (kleines Ei!!)
80g (glutenfreies) Mehl (ich habe halb Dinkelmehl, halb Kartoffelstärke verwendet)
60g Polenta
50g Butter
Salz
gemahlene Mandeln
2 EL Kokosblütenzucker (optional)
Mehl zum Verarbeiten

ZUBEREITUNG:

Die Süßkartoffelwürfel weichkochen oder dämpfen, abkühlen lassen und mit einem Kartoffelstampfer fein pürieren oder mit der Gabel gut zerdrücken.

20g der Butter zerlassen und zu den Süßkartoffeln geben. Dann die Polenta gut untermischen, Eigelb, eine Prise Salz und Mehl ebenso untermengen und zu einem Teig verarbeiten.

Bei mir war es zum Schluss noch eine ziemlich klebrige Masse, weshalb ich zum Verarbeiten meine Hände gut in Mehl getaucht habe. Am einfachsten geht es wenn du dir genügend Mehl auf den Arbeitsplatz gibst.

Jetzt Wasser zum sieden bringen, leicht salzen. Es sollte nicht stark kochen sondern nur leicht wallen. Die Marillen auf einer Seite einschneiden und den Kern rausholen, die Marille wieder zusammendrücken.

Nun mit gut bemehlten Händen einen EL Teig abstechen und in den Händen flachdrücken. Eine Marille schnappen, mit der offenen Seite in den Teig drücken, damit umhüllen und gleich ins siedende Wasser plumpsen lassen. So weitermachen bis der ganze Teig verarbeitet ist.

Die Knödel tummeln sich erst noch am Boden rum, wenn sie fertig sind kommen sie aber an die Wasseroberfläche. Das dauert ca. 8-10 Minuten. Durch den weichen, klebrigen Teig kann es passieren, dass sie am Boden festkleben. Dann einfach kurz den Topf leicht hin und her bewegen.

Nun in einer Pfanne die restliche Butter schmelzen lassen. Die Knödel dann mit einem Sieb aus dem Wasser holen, gut abtropfen lassen und in die Pfanne mit Butter geben. Kurz darin rollen, damit die Knödel mit Butter benetzt sind.

Die gemahlenen Mandeln mit dem Kokosblütenzucker vermischen. Nun die Knödel auf dem Teller servieren und mit der Mandel-Zucker-Mischung nach Belieben bestreuen.

Soooo lecker! Probier’s unbedingt aus! Wie magst du deine Marillenknödel am liebsten?

PS.: Hast du auch schon die gebackene Süßkartoffel ausprobiert? Hier geht’s zum Rezept: Gefüllte Süßkartoffel mit Avocadocreme