Zuckerfrei den Alltag zu planen ist das eine, auf eine Geburtstagsparty eingeladen zu sein und mit einem bunten Kuchenbuffet konfrontiert zu sein, das andere. Immer wieder wird man vor solche Herausforderungen gestellt, die einen ganz schnell aus der Bahn werfen können.
Seit Anfang der Jahres bin ich jetzt zuckerfrei, und es klappt echt gut. Zwei klitzekleine Ausnahmen gab es bis jetzt, einmal hab ich mit meinen Pommes auf der Almhütte in Ketchup getunkt, ok, nicht einmal, sondern ein paar mal, und einmal gab’s zwei Gläser Sekt, die waren sicher auch nicht zuckerfrei. Aber gut…das waren jetzt keine Unmengen an Zucker, ich denke das ist ok.
Ich kenne mich aber nun auch schon eine Weile, und weiss, dass ich auf einer Geburtstagsfeier zu einem Stück Kuchen mit ziemlicher Sicherheit nicht Nein sagen könnte. Gerade dann, wenn alle sich genussvoll ein Stück Torte in die Figur schmeissen, bin ich schwerst gefährtet es ihnen gleich zu tun.
Ausser…Ja, ausser ich plane vor und hab einfach meinen eigenen Kuchen dabei. Was heisst, meinen eigenen Kuchen. Ich bringe einfach ein ganzes Blech davon mit, wer will darf natürlich auch gerne zuckerfreien Kuchen essen. So hat man 2 Fliegen mit einer Klappe, der Gastgeber freut sich über zusätzlichen Kuchen (oder auch nicht), und ich hab‘ zuckerfreien und kann genauso schlemmen wie alle anderen. Eventuell muss man noch kurz erklären, warum man denn vom anderen Kuchen nix essen will, aber wenn man klar von seiner zuckerfreien Ernährung erzählt, ist es meist kein Problem.
Wappne dich vor süßen Versuchungen!
Es kann zwar gut sein, dass die restliche Partygesellschaft einen davon überzeugen will, was man nicht gerade für ein Geschmackserlebnis verpasst, wenn man sich nicht durch’s Kuchenbuffet futtert, aber gut, da steh‘ ich dann drüber. Ich weiss, wie gut mir der Zucker schmeckt, ich weiß aber auch wie süchtig er mich macht und wie schädlich er für mich ist. Punkt.
Sollte noch jemand dabei sein, der immer noch nicht glauben kann, wie schlecht Zucker für uns ist, dann lass‘ ihn diesen Artikel lesen: Zuckersucht – Warum Zucker so schlecht für uns und unsere Haut ist
Sei übrigens auch nicht beleidig, wenn den anderen dein zuckerfreier Kuchen nicht schmeckt, ihr Geschmack ist schließlich noch auf Zucker eingestellt, dann schmeckt die natürliche Süße noch sehr wenig süß. Wenn du aber schon eine Weile zuckerfrei lebst, dann schmeckst du die natürliche Süße wieder ganz anders und auch der zuckerfreie Kuchen ist ausreichend süß. Und wenn sie sich vorher ein ’normales‘ Stück Kuchen einverleibt haben, dann hast du mit dem zuckerfreien ohnehin keine Chance, der wird dann nach nix schmecken.
Brownie’s hab ich vor 3 Jahren, in meiner ersten Zuckerfrei-Phase schonmal ausprobiert, war aber von dem Ergebnis nur mäßig begeistert. Vielleicht war die Umstellung damals noch zu groß, ich kann mich aber auch erinnern, dass die Basis damals Kidneybohnen waren. War jedenfalls nicht so toll. Irgendwann hab ich dann beschlossen, wenn ich auf Zucker verzichte, dann brauch ich auch keinen Süßigkeiten-Ersatz, und hab das zuckerfreie Backen gleich ganz gelassen.
Aber eben für so Anlässe wie ein Geburtstag, finde ich es gar nicht schlecht etwas in petto zu haben, und nicht den ganzen Nachmittag am Obst zu knabbern.
Das Grundrezept für die Süßkartoffelbrownie’s hab‘ ich aus dem Zuckerfrei-Buch von Hannah Frey. Allerdings hab ich es ein wenig abgewandelt, weil es mir fast noch zu wenig süß war.
Hier also mein abgewandeltes Rezept für
Zuckerfreie Süßkartoffelbrownie’s
ZUTATEN:
8 Datteln, entsteint, eingeweicht
4 EL Apfelmark (oder Apfelmus)
300g Süßkartoffeln
30g Buchweizenmehl
30g Kokosöl
60g gemahlene Mandeln
4 Eier
30g rohes Kakaopulver
½ TL Zimt
½ TL gemahlene Vanille
Salz
ev. Nüsse zur Deko
etwas Kakaopulver zum bestäuben
ZUBEREITUNG:
Die Datteln am besten ein paar Stunden vorher in Wasser einweichen, das macht sie schön weich und gut mixbar.
Süßkartoffeln schälen, klein würfelig schneiden und in wenig Wasser ca. 15 Minuten weichkochen. Abgießen und abtropfen lassen. In der Zwischenzeit den Backofen auf 175 Grad vorheizen und die Brownieform (oder eine kleinere, rechteckige Auflaufform) mit Backpapier auslegen.
Die Datteln nun abgießen und mit den Süßkartoffeln in einem hohen Gefäß mit dem Stabmixer fein pürieren. Nun die Eier in einer Rührschüssel schaumig rühren, dann geschmolzenes Kokosöl, sowie das Kakaopulver, Zimt, Vanille und eine Prise Salz dazugeben. Wenn alles gut vermischt ist, die Dattel-Süßkartoffel-Masse und das Apfelmark dazugeben. Zum Schluss die gemahlenen Mandeln und das Buchweizenmehl gut untermischen.
Die Masse nun in die Form geben, glattstreichen und im Ofen ca. 45 Minuten backen.
Nach dem Backen gut auskühlen lassen und in Stücke schneiden. Nach Belieben mit Kakao bestäuben und mit Nüssen dekorieren.
Schmecken lassen!
Was hältst du von zuckerfreiem Backen? Kann man mal machen oder dann lieber richtig sündigen? Bin gespannt…