Hallo, ich bin Tanja, und ich bin zuckersüchtig! Und jetzt alle: Hallo, Tanja! Gemerkt habe ich es das erste mal vor ca. 4 Jahren. Ich war abhängig, ich hab unkontrolliert Dinge in mich reingestopft, von denen ich wusste, dass sie mir nicht guttun. Hab‘ den Absprung auch schonmal geschafft. Einmal, zweimal, dreimal…mehr oder weniger mit Erfolg gekrönt. Ich war schon monatelang clean. Um jetzt draufzukommen, dass ich wieder drin bin. Drin in der Zuckersucht.

Kennst du das? Du weisst, dass dir etwas nicht guttut, aber du findest immer irgendwelche Ausreden, um es trotzdem zu tun? Dein Körper will etwas sooo unbedingt, schreit regelrecht danach, dass du anfängst dich selbst zu belügen und Mittel und Wege findest um zu deinem Stoff zu kommen. Egal wie, egal wo, egal wann!? Willkommen in der Sucht.

Meine Alarmglocken hätten schon viel früher klingeln sollen. Ok, haben sie auch. Aber wie das bei einer Sucht so ist…man überhört sie einfach, nimmt sie nicht wahr, ignoriert sie bewusst…oder auch unbewusst. Wie auch immer.

Woran ich erkannt habe, dass ich zuckersüchtig bin?

Ok, hier hab‘ ich einiges zu bieten!

  • Ich fahre manchmal mitten am Tag in den Supermarkt um mir was Süßes zu kaufen. Und zwar NUR das! Setze mich dann ins Auto und muss es sofort aufessen.
  • Ich fahre manchmal noch spät am Abend zur Tankstelle um mir was Süßes zu holen.
  • Es vergeht eigentlich kein Tag an dem ich nichts Süßes esse.
  • Ich kann zu Süßem nicht NEIN sagen. Wenn mir irgendwer was anbietet, muss ich JA sagen. ich könnte niemals ein Stück Kuchen ablehnen, auch wenn ich satt bis obenhin bin…Süßes geht immer.
  • Ich kann es nicht bei einem Keks belassen, es folgen noch mindestens 5!
  • Ich bin schonmal in einer 10-minütigen Arbeitspause zum Supermarkt gefahren, hab mir eine Packung Kinder Pingui gekauft und sie dann in diesen 10 Minuten noch verdrückt…alle 5!

Kommt dir bekannt vor?

Die oben angeführten Punkte sind alles Anzeichen für eine Zuckersucht. Da bin ich Gott sei Dank nicht mehr. Ich fahre nicht mehr mitten in der Nacht zur Tankstelle und ich verdrücke auch keine 5 Milchschnitten mehr am Stück. Aber dennoch hab ich in letzter Zeit wieder gemerkt, dass es nicht bei einem Keks bleibt, und dass die Abhängigkeit schon wieder zu groß ist.

Vor ca. 4 Jahren war ich allerdings genau da. Die Sache mit den 5 Kinder-Pingui war der Auslöser dafür, dass ich mich mit dem Thema Zucker auseinandergesetzt habe. An diesem Punkt hab‘ ich gemerkt, dass das nicht normal ist. Dass da etwas ist, was mich kontrolliert. Was ich nicht mehr in der Hand habe. So wie damals beim Rauchen. Da war es ähnlich. Diese Abhängigkeit. Wenn da etwas ist, das dich in seinem Bann hat, und du dir schon nach dem letzten Zug überlegst, wann und wie du das nächste Mal zu deinem Stoff kommst.

Aber kann das der Zucker machen? Ein Lebensmittel, das es überall zu kaufen gibt, kann doch nicht so schädlich für uns sein, und uns süchtig machen!? Doch, es kann.

Mittlerweile wurde bestätigt: Zucker kann genauso süchtig machen wie Nikotin, Heroin oder Alkohol! Alle diese Dinge erhöhen unseren Dopamin- und Serotoninspiegel und damit lösen Glücksgefühle in uns aus. Zucker tut das auch und gehört damit zu den Stoffen die süchtig machen.

Einmal zuckersüchtig – immer zuckersüchtig?

Ich denke schon. Es gibt Menschen, die haben ihren Zuckerkonsum im Griff. Es gibt sogar welche, die machen sich gar nix aus Zucker. Ich gehöre leider nicht dazu. Aber vielleicht hat jeder so sein Mittelchen das ihm zu mehr Glück verhilft. Beim einen ist es der Alkohol, beim anderen sind es die Zigaretten oder eben der Zucker.

So schlecht ist zuviel Zucker für unsere Haut:

Leider hat der Zucker viel zu viele Nachteile und negative Auswirkungen auf unseren Körper, und auch auf unsere Haut! Hier die Wichtigsten:

Zucker schädigt unseren Darm!

Er füttert die schlechten Darmbakterien, so dass diese wachsen und gedeihen können. Und eine gestörte Darmflora ist sehr oft die Ursache für Unreinheiten, Akne oder andere Hautprobleme wie zB Rosacea.

Zucker verursacht und fördert Entzündungen im Körper!

Stell dir diese wie eine Feuerstelle vor, wo du mit dem Zucker immer wieder einen Scheit Holz hineinwirfst. Das Feuer kann gar nicht erlöschen solange du für Feuerholz sorgst! Akne – das beste Beispiel für Entzündungen der Haut. Wenn du ohnehin unter unreiner Haut leidest, macht der Zucker es meist nicht besser. Lässt du den Zucker weg, verziehen sich auch sehr oft die Pickel!

Zucker macht Falten!

Das wiederum hat mit den Entzündungen im Körper zu tun, damit muss der Körper erstmal klarkommen. Kollagen und Elastin werden abgebaut. Diese sind das Stützgerüst unserer Haut, Kollagen sind die festen Fasern, die ausserdem Feuchtigkeit speichern. Lässt diese Fähigkeit nach, wird die Haut schlaffer, trockener…und schlägt Falten.

Zucker ist ein Nährstoffräuber!

Da Zucker zum verstoffwechseln Nährstoffe braucht, die er selbst nicht mitbringt, gilt er als Nährstoffräuber. Vor allem B-Vitamine und Kalzium werden zum verstoffwechseln von Zucker benötigt. Führt man diese Nährstoffe unserem Körper nicht in der selben Mahlzeit zu, holt er sich diese aus unseren Speichern in Zähnen und Knochen. Wie wichtig die richtige Ernährung für unsere Haut ist, kannst du übrigens auch hier nachlesen: Hauptsache g’sund! Warum Ernährung so wichtig ist

Außerdem wird zuviel Zucker auch verantwortlich gemacht für:

  • Müdigkeit
  • Antriebslosigkeit
  • Pilzbefall
  • Magen- und Darmprobleme
  • Hautkrankheiten
  • Blähungen, Durchfall
  • Schlafstörungen
  • Verwirrtheit, Konzentrationsschwäche

Hat Zucker auch Vorteile?

Ja, hat er tatsächlich. Aber hier kommt es auf den Zucker an. Weißer Haushaltszucker hat keine Vorteile, der natürliche  Zucker aus Obst, Gemüse und vollwertigen Lebensmitteln ist gesund und auch wichtig für uns. Hier kommt er nämlich mit sämtlichen guten Nährstoffen daher, die er zum verstoffwechseln braucht, und er macht uns satt und glücklich.

Zucker nach TCM

In der Traditionell Chinesischen Medizin findet man zum Thema Zucker auch nicht sehr viel Positives. Im Übermaß wirkt er sehr verschleimend und erzeugt pathogene Feuchtigkeit im Körper. Wenn du also unter Akne, Ödemen, Cellulite, ständigem Schnupfen oder verschleimtem Rachen leidest, solltest du Zucker meiden. Ausserdem schwächt er die Nieren, welche in der TCM dem Willen zugeordnet sind und lethargisch und antriebslos machen. Mehr zum Thema TCM und Zucker findest du HIER auf der Seite von Katharina Ziegelbauer.

Bist du zuckersüchtig?

Wenn du dir nicht ganz sicher bist, ob du auch schon der Zuckersucht verfallen bist, kannst du, wenn du magst, ein einfaches Experiment wagen: Lass‘ für 5 – 7 Tage jeglichen Zucker weg. Damit meine ich offensichtlichen Zucker wie Torten, Schokolade, süße Naschereien, aber auch versteckten Zucker wie zum Beispiel in Ketchup, Senf, Wurst, Essiggurken, usw.! Lies‘ unbedingt die Zutatenliste beim Einkauf…du wirst dich wundern, in wie vielen Lebensmitteln sich Zucker versteckt.
Du solltest ausserdem Weißmehlprodukte meiden (Brot, Nudeln,…), da diese ja im Körper in Zucker umgewandelt werden, und deinen Blutzuckerspiegel ähnlich schnell ansteigen lassen wie Zucker selbst.

Fällt dir das alles leicht, dann hast du Glück…du bist wahrscheinlich nicht süchtig. Wenn du aber schon in den ersten Tagen unter Stimmungsschwankungen leidest, dein Umfeld anschnauzt, dich nicht mehr konzentrieren kannst, deine Gedanken ständig nur um Schokolade kreisen, oder du sehnsüchtig auf das Stück Kuchen auf’m Teller deiner Arbeitskollegin schaust, dann kann gut sein, dass auch du süchtig nach dem weißen Gift bist.

In meinem nächsten Artikel erfährst du wie du den Ausstieg aus der Zuckersucht schaffst und wieder ein selbstbestimmtes, zuckerfreies Leben führen kannst. Da will ich nämlich auch wieder hin! Und so ein Jahreswechsel eignet sich dafür wunderbar!

Bist du dabei? Wie zuckersüchtig bist du? Gehörst du vielleicht zu den Glücklichen, die kein Problem damit haben? Lass‘ es mich wissen!